Harnverlustbehandlung bei
Dr. Hovhannesian in 1210 Wien
Etwa 850.000 Frauen in Österreich leiden an unfreiwilligem Harnverlust. Dahinter können die verschiedensten Ursachen stehen: von einer Senkung der Scheide und Gebärmutter über Entzündungen bis zum Hormonmangel. Außerdem kann unfreiwilliger Harnverlust als Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten oder nach einer Schwangerschaft auftreten.
Stress- und Dranginkontinenz
Man unterscheidet einerseits die Stressinkontinenz (Harnverlust bei körperlicher Belastung) und die Dranginkontinenz – diese Unterscheidung ist essenziell für die Wahl der therapeutischen Maßnahmen: Bei Drangblasenbeschwerden stehen das Blasentraining und die medikamentöse Behandlung im Vordergrund, bei der Stressinkontinenz das Beckenbodentraining und chirurgische Maßnahmen.
Behandlungsmethoden bei unfreiwilligem Harnverlust
Bei mehr als 60 % der Patientinnen greifen konservative Methoden wie Medikamente, Pessare, Verhaltenstraining, Physiotherapie, Training der Beckenbodenmuskulatur, Elektrostimulation und Biofeedbackverfahren. Zu einem erfolgreichen Beckenbodentraining gehört auch eine korrekt durchgeführte Atemtechnik – in meiner Ordination steht daher ein Gerät namens „Endotrainer“ zur Verfügung, das Ihnen das Erlernen der richtigen Atemtechnik ermöglicht. Das Gerät wird üblicherweise eine Woche verborgt – Sie müssen also nicht jedes Mal zum Üben in die Ordination kommen! Zeigt sich nach etwa 6 Wochen bis 3 Monaten der Therapie bzw. des Trainings kein Erfolg und ist der Leidensdruck entsprechend groß, sollte ein operatives Verfahren in Betracht gezogen werden. Nach einer eingehenden Voruntersuchung (Harnuntersuchung, Restharnbestimmung, klinischer Stresstest, Ultraschalluntersuchung der Nieren und der Harnblase, bei Bedarf Urodynamik) wird mit der Patientin das individuelle Vorgehen besprochen.
Operative Therapie bei Harnverlust: das TVT-Verfahren
Beim TVT-Verfahren (Tension Free Vaginal Tape) wird in örtlicher Betäubung oder mit Kreuzstich ein Band unterhalb der Harnröhre eingelegt. Dieses bildet im Laufe der Zeit eine stabile Narbenplatte und unterstützt so die Harnröhre. Beim klassischen TVT-Verfahren wird das Band im Unterbauch herausgeführt, bei der TVT-O-Methode an der Oberschenkelinnenseite. Beide Verfahren sind gleichwertig, aber bei der TVT-O-Methode ist das Risiko einer Harnblasenverletzung geringer. Die Operationszeit dauert ca. 20 Minuten, der Spitalsaufenthalt 1 - 2 Tage. Die Erfolgsrate des TVT-Verfahrens liegt bei 95 %.